Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) - Ursachen, Symptome und Behandlung
Bei dem Zwölffingerdarmgeschwür handelt es sich um ein gutartiges Geschwür, das wesentlich häufiger vorkommt, als ein Magengeschwür. Das Geschwür kann sich entwickeln, wenn ein Überschuss an Enzymen oder an Magensäure besteht. Die Balance zwischen aggressiven und schützenden Faktoren ist dann gestört, sodass die Bildung von Magengeschwüren oder Zwölffingerdarmgeschwüren begünstigt wird.
Ursachen für ein Zwölffingerdarmgeschwür
Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung eines Zwölffingerdarmgeschwürs:
Übermäßige Absonderung von Magensaft (Hypersekretion)
Helicobacter pylori
Zollinger-Ellison Syndrom
Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüsen)
Bestimmte Arzneimittel (beispielsweise Acetylsalicylsäure oder Cortison)
Alkohol
Nikotin
Stress
Depressionen
Zudem kann die Neigung zu einem Zwölffingerdarmgeschwür vererbt werden. In den Familien, in denen bereits Verwandte ein Ulcus duodeni hatten, gibt es rund dreimal mehr Betroffene als in Familien ohne Erkrankung mit dem Zwölffingerdarmgeschwür. Ebenso konnte festgestellt, aber noch nicht geklärt werden, dass Menschen mit einer Blutgruppe 0 häufig an einem Zwölffingerdarmgeschwür erkranken.
Symptome bei einem Zwölffingerdarmgeschwür
Es gibt keine charakteristischen Anzeichen für ein Zwölffingerdarmgeschwür. Das häufigste Symptom sind Oberbauchschmerzen, die vor allem in einem nüchternen Zustand und nachts auftreten. In manchen Fällen lässt sich der Schmerz durch die Aufnahme von Nahrung lindern. Weitere möglichen Symptome sind:
Druckgefühl im Oberbauch
Völlegefühl
Blähungen
Aufstoßen
Erbrechen
Übelkeit
Gewichtsverlust
Die Symptome werden durch Nikotin und Kaffee verstärkt.
Behandlung eines Zwölffingerdarmgeschwürs
Zunächst wird dafür gesorgt, dass die Beschwerden gelindert werden können. Dazu wird eine bestimmte Diät empfohlen, bei der die Lebensmittel reduziert oder gemieden werden, die den Magen belasten. Dazu gehören Alkohol, Kaffee, fette Speisen und scharfe Gewürze. Zudem sollte zumindest in der Zeit der Behandlung nicht geraucht werden. Liegt die Hauptursache im Stress, sollten Strategien erlernt werden, mit denen stressige Situationen optimaler bewältigt werden können. Zudem helfen Entspannungsübungen beim Stressabbau. Bestimmte Medikamente, die zur Schädigung der Schleimhaut beitragen, sollten in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
Die Behandlung umfasst vor allem die Verabreichung von Arzneimitteln, die zur Reduzierung der Magensäureproduktion beitragen. So werden H2-Rezeptorenblocker oder Protonenpumpenhemmer eingenommen, wodurch die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit nachlassen. Ist das Bakterium Helicobacter pylori der Auslöser für die Entstehung des Zwölffingerdarmgeschwürs, werden Medikamente zur Abtötung des Erregers eingenommen.
Nur wenn Behandlungen nicht anschlagen und das Geschwür weiterhin besteht, wird ein operativer Eingriff nötig. Dies ist bei ungefähr fünf Prozent der Betroffenen der Fall. Ebenso wird eine Operation notwendig, wenn Komplikationen wie Darmwanddurchbruch oder Blutungen mit dem Zwölffingerdarmgeschwür einhergehen. Bei der Operation wird eine Resektion vorgenommen. Dabei wird ein Teil des Magens entfernt, um die Magensäureproduktion zu reduzieren. In Einzelfällen müssen Nerven durchtrennt werden, um die Säureproduktion im Magen zu verringern.