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Morbus Crohn - Ursachen, Symptome, Behandlung und Ernährung

Morbus Crohn gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Bei Morbus Crohn ist der Magen-Darm-Trakt chronisch entzündet, wobei alle Abschnitte bis zur Speiseröhre hin betroffen sein können. Die Erkrankung erfolgt in Schüben, die unterschiedlich stark sind.

Meistens tritt Morbus Crohn im Alter zwischen 15 Jahren und 35 Jahren auf. Auftreten kann die Krankheit aber in jedem Alter. Von den Betroffenen können etwa zwei Drittel ein relativ normales Leben führen und ebenso an der Berufswelt teilnehmen. Für Morbus Crohn gibt es weitere Bezeichnungen: Enteritis regionalis Crohn, Enteritis terminalis, Crohn-Krankheit, narbenbildende Enteritis oder Ileitis terminalis.


Ursachen für Morbus Crohn

Die genauen Ursachen für Morbus Crohn sind noch nicht ausreichend erforscht. Es ist jedoch wissenschaftlich belegt, dass keine Ansteckungsgefahr von Morbus Crohn ausgeht. Man geht davon aus, dass eine Ursache in der Genetik liegt. In einigen Familien tritt die Erkrankung gehäuft auf, sodass davon auszugehen ist, dass eine erbliche Veranlagung vorliegt. Rund die Hälfte der Betroffenen weisen eine Veränderung eines bestimmten Gens auf (das NOD2/CARD15-Gen). Weitere mögliche Ursachen für Morbus Crohn sind:

Störungen im Immunsystem
Umwelteinflüsse
Falsche Ernährungsweise (beispielsweise zu viel Zucker)
Bakterien oder Viren
psychosomatische Gründe (körperliche Reaktion auf Stress, belastende Situationen etc.)

Die psychosomatische Ursache ist bisher nicht gesichert. Stress, belastende Situationen oder Ähnliches können jedoch Morbus Crohn Schübe auslösen oder zur Verstärkung eines Schubs beitragen.
Symptome bei Morbus Crohn

Durchfall
krampfartige Schmerzen

Rund siebzig Prozent der Betroffenen leiden immer wieder unter wässrigem oder flüssigem Stuhlgang, der von Krämpfen begleitet wird. Die Schmerzen sind vor allem an der rechten Seite des Unterbauchs zu spüren. Manchmal kann Schleim oder Blut dem Stuhl beigemengt sein. Aufgrund der Durchfälle kommt es zu einem Eiweißverlust und Energiemangel. Die Betroffenen verlieren an Gewicht und leiden unter Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Andere Symptome für Morbus Crohn sind:

Anämie
Leukozytose (Zunahme der weißen Blutkörperchen)
Fieber

Diagnose von Morbus Crohn

Die Diagnose von Morbus Crohn besteht aus mehreren Untersuchungen. Zunächst wird der Arzt den Betroffenen nach seinem bisherigen Beschwerdebild fragen. Danach wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Um die Diagnose zu sichern, wird in der Regel der Magen-Darm-Trakt geröntgt und eine Darmspiegelung vorgenommen. Ebenso gehören zur Untersuchungsreihe eine Ultraschall-Untersuchung, eine Laboruntersuchung und eine Stuhlanalyse.
Behandlung von Morbus Crohn

Eine Therapie bei Morbus Crohn hat das Ziel, die Symptome zu reduzieren und die Abstände zwischen den Schüben zu verlängern. Zudem sollen Komplikationen vermieden und Operationen hinausgeschoben werden können. Die Behandlung hängt davon ab, wie schwer ein akuter Schub ist und ob ein Schub besteht. In erster Linie wird Morbus Crohn medikamentös behandelt. Zusätzlich wird zu einer Psychotherapie geraten. Oftmals wird im Verlauf der Krankheit ein operativer Eingriff notwendig.

Zur medikamentösen Behandlung gehören in Akutphasen Arzneimittel, die den Durchfall stoppen. Ebenso werden in einem akuten Schub Medikamente verschrieben, die entzündungshemmend wirken. Dazu stehen verschiedene Arzneimittel zur Verfügung. Bestimmte Medikamente werden über einen längeren Zeitraum eingenommen, um den nächsten Schub hinauszuschieben.

Eine Therapie bei Morbus Crohn kann nicht zur Heilung führen, aber viele Erkrankte bleiben durch eine gezielte Behandlung längere Zeit beschwerdefrei. Damit mögliche Komplikationen oder ein neuer Schub rechtzeitig erkannt werden können, muss sich der Betroffene regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen.

Bei den meisten Betroffenen wird im Verlaufe der Krankheit eine Operation notwendig. Dabei geht es um die Entfernung von einer Engstelle im Darm oder von Abszessen, Fisteln und Fissuren. In der Regel wird ein Abschnitt des Darms entfernt und anschließend werden die gesunden Enden miteinander verbunden.

Manche Betroffene werden im Zuge von Morbus Crohn depressiv oder es treten als Folge von lang andauernder Krankheit andere psychische Störungen auf. Dann sollte sich der Betroffene Hilfe bei einem Psychotherapeuten oder in einer Selbsthilfegruppe holen.
Ernährung bei Morbus Crohn

Die Ernährung ist bei Morbus Crohn ein wesentlicher Faktor, um den Gesundheitszustand zu verbessern. Während eines akuten Schubs wird der Betroffene künstlich ernährt, um Komplikationen zu verhindern. Sobald der Schub abgeklungen ist, muss der Magen-Darm-Trakt langsam wieder an die normale Nahrung gewöhnt werden. Dazu wird zunächst auf Nahrungsmittel zurückgegriffen, die leicht verdaulich sind. Dazu zählen kohlenhydrathaltige Lebensmittel, die nach und nach mit fetthaltigen und eiweißhaltigen Nahrungsmitteln erweitert werden.

Nach diesem Kostaufbau empfiehlt sich eine leichte Vollkost, die zur Entlastung des Verdauungstrakts dient. Durch die leichte Vollkost können die Beschwerden reduziert werden. Bei dieser Ernährungsweise wird weitgehend auf Weißmehlprodukte und Zucker verzichtet. Sie sollte ballaststoffreich sein. (Achtung: Bei nachgewiesenen ausgedehnten Stenosierungen muss auf eine ballaststoffarme Ernährung geachtet werden!!) Die wichtigsten Bestandteile einer leichten Vollkost sind:

fettreduzierte Milchprodukte
Vollkornbrot
magere Fleischsorten
Salzkartoffel
Nudeln
Reis
Gries
Gemüsesorten, die gut verträglich sind (unter anderem Erbsen, Tomaten, Fenchel, Möhren)
grüne Salate
Obst

Über den Tag verteilt sollten mehrere kleine Mahlzeiten erfolgen, die in Ruhe gegessen werden. Gründliches Kauen der Speisen führt zu einer besseren Verdauung.
Zufuhr von Nährstoffen

Die an Morbus Crohn erkrankten Menschen leiden oftmals an Beschwerden, die auf Vitamin- und Mineralstoffmangel zurückzuführen sind. Grundsätzlich ist mit dem Arzt abzuklären, welche Nährstoffe zugeführt werden müssen. Meistens besteht ein Eiweißverlust, der durch bestimmte Nahrungsmittel ausgeglichen werden muss. So sollte die tägliche Ernährung aus etwa fünfzehn Prozent Eiweiß bestehen. Proteine sind in Fisch, Fleisch, Milchprodukten, Hülsenfrüchte und Getreideprodukten enthalten. Bei Morbus Crohn fehlen zudem meistens die Vitamine A, D, B12 und Folsäure. Häufig besteht ein Mangel an Zink, Eisen, Kalium, Kalzium, Selen und Magnesium.
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