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Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus) - Ursachen, Symptome und Behandlung

Der Fachbegriff für Nebenschilddrüsenüberfunktion lautet Hyperparathyreoidismus. Dabei produziert die Nebenschilddrüse eine zu große Menge des Parathormons. Das Hormon ist verantwortlich für die Regulation des Haushaltes an Phosphat und Kalzium. Rund zwei Drittel der an Nebenschilddrüsenfunktion erkrankten Menschen sind weiblich.

Meistens tritt diese Überfunktion in der zweiten Lebenshälfte auf. Sie kann jedoch in jedem Alter auftreten.
Symptome

In den meisten Fällen leiden die Betroffenen unter keinen Beschwerden und die Erkrankung wird eher durch Zufall entdeckt. Falls Beschwerden bei der Nebenschilddrüsenüberfunktion auftreten, handelt es sich um folgende Symptome:

Beschwerden im Magen-Darm-Bereich
Muskelschwäche
Bluthochdruck
Appetitlosigkeit
Gesteigertes Durstgefühl durch vermehrte Urinausscheidung
Depressionen
Herzrhythmusstörungen


Ursache der Nebenschilddrüsenüberfunktion

Man unterscheidet zwischen einer primären Nebenschilddrüsenüberfunktion und einer sekundären Hyperparathyreoidismus.
Primäre Nebenschilddrüsenüberfunktion

Die häufigste Ursache liegt in der direkten Erkrankung der Nebenschilddrüse. Dabei handelt es sich um Tumore, die Hormone produzieren. Meistens sind es gutartige Tumore. Seltener liegt ein verändertes Erbgut vor, wenn die Überfunktion der Nebenschilddrüse in der Familie gehäuft auftritt. Ebenso selten in das MEN-Syndrom, welches eine Erbkrankheit ist. Liegt ein MEN-I-Syndrom vor, bilden sich oftmals weitere Tumore an der Hirnanhangdrüse und an der Bauchspeicheldrüse. Besteht ein MEN-II-Syndrom, entwickeln sich meistens zu den Nebenschilddrüsentumoren auch Schilddrüsen- und Nebennierentumore. Bei der primären Nebenschilddrüsenüberfunktion geht es immer um eine autonome Parathormonbildung.
Sekundäre Nebenschilddrüsenüberfunktion

Bei der sekundären Form liegen die Ursachen in einer Krankheit, die zur Senkung des Kalziumspiegels im Blut führt. Bei der sekundären Überfunktion der Nebenschilddrüsen ist also der Kalziumspiegel zu niedrig und nicht - wie bei der primären Form - erhöht. Folgende Erkrankungen können für den sekundären Hyperparathyreoidismus verantwortlich sein:

gestörte Aufnahme von Kalzium im Darm
gestörte Aufnahme von Vitamin D im Darm
gestörte Bildung von Vitamin B
chronische Niereninsuffizienz
Leberzirrhose

Behandlung einer Nebenschilddrüsenüberfunktion

Eine Therapie bei der Nebenschilddrüsenüberfunktion hat stets die Regulierung des Kalziumspiegels als Ziel. Bei der primären Form müssen meistens durch einen operativen Eingriff die Nebenschilddrüsenkörperchen entfernt werden, die für die Überproduktion der Parathormone verantwortlich sind. Dabei werden jedoch höchstens drei der vier Körperchen komplett entfernt und das vierte nur teilweise, damit das lebensnotwendige Parathormon weiterhin produziert werden kann. Die Betroffenen müssen anschließend regelmäßig zur Blutkontrolle, um die Kalziummenge zu bestimmen. Stellt sich dabei ein Mangel an Kalzium heraus, wird dieser sofort behandelt. In manchen Fällen ist keine Operation möglich oder der operative Eingriff kann nicht direkt durchgeführt werden. Dann wird mit anderen Maßnahmen der Kalziumspiegel im Blut gesenkt:

Damit die Bildung von Nierensteinen verhindert werden kann, muss der Betroffene viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
Da sich in Milchprodukten viel Kalzium befindet, sollte darauf verzichtet werden.
Es können Medikamente verabreicht werden, die den Kalziumspiegel senken.

Liegt eine sekundäre Nebenschilddrüsenüberfunktion vor, wird die Krankheit therapiert, die den Überschuss an Parathormonen ausgelöst hat. Ist die Grunderkrankung nicht heilbar, erfolgt dieselbe Behandlung wie bei der primären Form.
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