Jeder Mensch sollte regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Erwachsene einmal im Jahr, Kinder zweimal. Damit dies eingehalten wird, gibt es das bekannte Bonusheft: 1989 wurde es eingeführt und nur die wenigsten haben bisher noch nichts davon gehört. Das Führen dieses Heftes ist freiwillig.
Allerdings bekommen Menschen, die dies haben und mindestens zehn Jahre jedes Jahr beim Zahnarzt waren, einen Zuschuss, wenn sie einen Zahnersatz bekommen müssen, beschreibt kzbv.de. Vielen ist aber nicht klar, warum genau die Mundgesundheit so wichtig ist - und was darunter überhaupt zu verstehen ist. Die Fachbegriffe in dieser Hinsicht werden gern ohne nähere Erklärung verwendet. Auch Zahnkrankheiten, wie Karies oder Parodontitis, werden als allgemein bekannt vorausgesetzt. Die Begriffe hat zwar jeder schon einmal gehört, nur die wenigsten wissen aber wirklich, was es damit auf sich hat und warum sie die Zähne so sehr schädigen.
Abbildung 1: Mundgesundheit ist wichtig für ein unbeschwertes Lächeln
Dass Mundgesundheit generell immer noch ein Thema im Gesundheitswesen ist, zeigen Studien aus den vergangenen Jahren. Sogar Kinder haben in diesen schon Karies, etwa 30% der Jugendlichen ab 12 Jahren waren 2005 davon betroffen (Quelle: Statista). Jedes Jahr wird die Aufklärungsarbeit aber besser und demnach leiden auch immer weniger Menschen unter den Zahnkrankheiten. Für Personen, die Panik vor der Untersuchung haben, gibt es mittlerweile sogar speziell geschulte Angstzahnärzte. Diese nehmen sich mehr Zeit für ihre Patienten und führen die Behandlung teilweise unter Lachgas aus. Dadurch kommen die Patienten in einen ruhigen Zustand, das Gas wirkt als natürlicher Angstlöser. Für besonders schwere Fälle ist auch eine Vollnarkose möglich, dies ist aber ein drastisches Mittel, das nur selten genutzt wird. Um noch mehr Angst vor dem Zahnarzt zu verlieren, ist es oft auch hilfreich, zu verstehen, was mit den verschiedenen Begriffen gemeint ist. Dieser Artikel stellt die meistgenutzten Ausdrücke in Sachen Zahngesundheit vor und erläutert sie - damit beim nächsten Zahnarztbesuch genauer verstanden wird, wovon der Arzt redet:
Mundgesundheit
Zahn
Zahnfleisch
Krone
Implantat
Plaque
Zahnstein
Karies
Gingivitis
Parodontitis
Mundgesundheit
Generell wird dieser Begriff damit definiert, dass der Mensch ein breites Spektrum an Nahrung und Getränken zu sich nehmen kann. Außerdem ist er in der Lage, deutlich zu sprechen und sozial akzeptiert zu lächeln - bei fehlenden Zähen wäre dies nicht möglich. Es geht bei diesem Begriff daher um viel mehr als nur um den fehlenden Mundgeruch. Dieser hat zudem nicht immer etwas mit mangelnder Pflege zu tun, sondern ist zum Teil auch krankheitsbedingt, ohne dass dies etwas mit den Zähnen an sich zu tun hat.
Zahn
Um kauen zu können, ist es wichtig, dass Menschen Zähne im Mund haben. Ein Erwachsener hat insgesamt 32 davon, verteilt auf Schneide-, Eck und Backenzähne. Die Schneidezähne sind, wie der Name schon sagt, für das Abbeißen zuständig, beispielsweise beim Abbeißen eines Brötchens. Die Backenzähne hingegen zermahlen und Zerkleinern die Nahrung, sodass sie schließlich hinuntergeschluckt werden kann. Die Eckzähne haben ihre ursprüngliche Funktion als Reißzähne, wie dies noch von Raubtieren bekannt ist, mittlerweile verloren. Dennoch sind sie aus zahnärztlicher Sicht aber wichtig für das Gebiss, da sie eine Kaudrucksäule bilden. Die Zähne sind insgesamt etwa gleich aufgebaut und nur ihrer Funktion entsprechend anders geformt. Außen sitzt die Zahnkrone, darauf folgt der Zahnschmelz und ganz innen das Zahnmark. Am Übergang zum Zahnfleisch befindet sich der Zahnhals und unter diesem die Zahnwurzel. Kleine Zähne haben nur eine, größere wie die Backenzähne mehrere. Daher ist es nicht so wild, wenn bei einem der hinteren Zähne eine entzündete Zahnwurzel gezogen werden muss: Diese haben mehr als eine und erfüllen trotzdem noch ihre Funktion.
Zahnfleisch
Damit die Zähne im Gebiss halten, ist es wichtig, dass sie eng mit diesem verbunden sind. Dafür sorgt das Zahnfleisch. Es liegt außen um den Zahn herum und fixiert ihn im Gebiss. Das Zahnfleisch ist von Anfang an vorhanden, auch schon bei Babys, die noch keine Zähne haben. Es ist wichtig, dass es gesund gehalten wird, damit die Zähne weiterhin fest und sicher sitzen. Dieses Element schützt den Alveolarknochen, eine dünne Knochenwand, die das Zahnfach bildet, sowie das Wurzelzement um die Zahnwurzel und die Wurzelhaut, berichtet kzbv.de. Die Wurzelhaut ist ein Bindegewebe, dessen Fasern das Zement und die Knochenwand miteinander verbinden, sodass der Zahn einen stabilen aber elastischen Halt hat.
Krone
Wenn ein Zahn krank ist, entscheidet der Zahnarzt, welche Behandlung am besten geeignet ist. In manchen Fällen ist es angebracht, ihn zu ziehen, in anderen reicht eine Krone aus. Dies ist ein künstlicher Deckel für den Zahn, der auf den kaputten gesetzt wird. Der beschädigte Zahn wird vorher abgeschliffen und gereinigt, dann setzt der Zahnarzt die künstliche Krone auf und befestigt sie. Je nach Farbe dieser fällt sie mehr oder wenig auf. Dieser Aufsatz kann auf jeden Zahn, auch auf die Schneidezähne vorne, gesetzt werden.
Implantat
Mit einer künstliche Wurzel eingesetzt sieht ein Implantat aus wie ein echter Zahn
Mit einer künstliche Wurzel eingesetzt sieht ein Implantat aus wie ein echter Zahn
Werden ein oder mehrere Zähne gezogen, bleibt eine Lücke im Kiefer zurück. Diese kann mittels Brücken oder Implantaten geschlossen werden. Bei einer Brücke wird auf die zwei Zähen an der Seite der Lücke eine Krone aufgesetzt, die durch ein Mittelstück verbunden ist. Die beiden Pfeiler für die Brücke können entweder eigene Zähne oder Implantate sein. Wenn nur ein Zahn fehlt, wird oft auf das Implantat zurückgegriffen. Dieses wird laut Focus.de mit einer künstlichen Wurzel in das Zahnfleisch gebohrt. Ist diese nach ein paar Wochen angewachsen, kommen auf die Wurzel ein Aufbaupfosten und darauf das Implantat, das wie ein echter Zahn aussieht.
Plaque
Es stellt sich aber die Frage, wie es dazu kommt, dass ein Zahn gezogen werden muss oder zu kaputt ist, um alleine zu funktionieren und deswegen eine künstliche Krone bekommt. Die Lösung findet sich unter anderem im Plaque und im Zahnstein. Plaque ist ein Zahnbelag, der beim Zahnarztbesuch nur bei der professionellen Zahnreinigung entfernt wird. Ansonsten liegt die Entfernung in den Händen des Patienten - durch regelmäßiges Zähneputzen. In dem Zahnbelag lagern sich sonst, wenn er nicht entfernt wird, Bakterien an. Diese sorgen wiederum für Zahnkrankheiten. Das Gefährliche an dem Belag ist, dass er, wenn er ein paar Tage durch Putzen nicht entfernt wurde, sich verhärtet, zu Zahnstein wird und erst durch den Zahnarzt entfernt werden kann.
Zahnstein
Wie schon erwähnt, ist dies ein verhärteter Belag direkt an den Zähnen. Stern.de beschreibt, dass sich der Belag zusammen mit Speiseresten und dem Speichel verhärtet, vor allem hinter den Schneidezähnen an der Außenseite der oberen Backenzähne. Diese Verkalkung ist ein Nährboden für Bakterien, er bildet die beste Voraussetzung für Zahnkrankheiten wie Karies, Gingivitis oder Parodontitis, wenn er nicht regelmäßig entfernt wird.
Karies
Diese Zahnkrankheit greift direkt den Zahn an. Die Kariesbakterien fressen sich hinein - daher kommt der Ausdruck, ein Loch im Zahn zu haben. Um ihn zu behandeln, bohrt der Zahnarzt das Loch weiter, um die Bakterien so zu entfernen, berichtet ErgoDirekt. Danach gibt es eine Füllung in den Zahn, damit sich keine Speisereste im Loch ansammeln. Zur Vorbeugung hilft neben regelmäßiger Zahnpflege auch eine ausgewogene Ernährung. In den Anfangsstadien erkannt, kann sich der Zahnschmelz von dem Kariesbefall außerdem durch eine Fluoridgabe erholen.
Parodontitis
Zahnstein und Plaque, die zur Entstehung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen führen, entfernt am besten der Zahnarzt
Dies ist eine Entzündung des Zahnbetts, die durch Bakterien verursacht wird. Der Zahnbelag greift dabei das Zahnfleisch an, sodass es sich immer weiter vom Zahnhals zurückzieht, bis dieser frei liegt. Bei einer sehr weit fortgeschrittenen Parodontitis kann es sein, dass Zähne ausfallen - meistens wird diese Erkrankung aber vorher entdeckt und entsprechend behandelt. Oft reicht dafür eine gründliche Reinigung der Zahnoberfläche durch den Zahnarzt, wie die Apotheken Umschau berichtet. Mithilfe von Zahnseide können Patienten außerdem selbst den Zahnbelag zwischen den Zähnen entfernen und so der Parodontitis vorbeugen.
Gingivitis
Dies ist eine Entzündung des Zahnfleisches, die sich auf den gesamten Zahnhalteapparat auswirken kann. Auch hier droht im schlimmsten Fall also der Verlust der Zähne. Die Gingivitis wird durch Plaque und Zahnstein ausgelöst, auf dem sich Bakterien ansiedeln, die Giftstoffe freisetzen. Die Behandlung erfolgt dementsprechend durch die Entfernung dieser Beläge beim Zahnarzt. Außerdem sind Mundspülungen sinnvoll, onmeda.de empfiehlt vor allem Spülungen mit Wirkstoffen wie Chlorhexidin.