Bauchschmerzen sind in manchen Fällen ein Symptom für Magen-Darm-Krankheiten oder Erkrankungen anderer Organe. Manchmal spielen jedoch auch Nahrungsunverträglichkeiten oder seelische Probleme eine Rolle bei der Entstehung von Bauchschmerzen. Schmerzen sind generell ein Zeichen dafür, dass mit dem Körper etwas nicht stimmt.
Im Oberbauch auftretende Schmerzen können beispielsweise ein Signal für folgende Störungen sein:
Stress
Entzündung des Blinddarms
Lungen- oder Herzerkrankungen
Fehler bei der Ernährung
Sind die Schmerzen im ganzen Bauchraum zu spüren, handelt es sich meistens um eine Erkrankung des Darms oder um eine Entzündung das Bauchfells. Schmerzen im Unterbauch weisen auf Krankheiten im Dickdarm, Blinddarm, der Harnwege oder Geschlechtsorgane hin.
Bauchschmerzen im Zusammenhang mit der Ernährung
Oftmals treten die Bauchschmerzen im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auf. Beispielsweise kurbeln einige Lebensmittel die Produktion von Säuren an, was sich als Sodbrennen bemerkbar macht. Ebenso können Nahrungsmittelunverträglichkeiten Bauchschmerzen verursachen. Dies ist unter anderem bei der Laktose-Intoleranz und der Fruktose-Intoleranz der Fall. Bei diesen Störungen besteht ein Enzymmangel, der erworben oder angeboren ist.
Laktose-Intoleranz (Milchunverträglichkeit)
Bei der Laktose-Intoleranz wird der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker nicht aufgespalten, weil das entsprechende Enzym fehlt oder nicht ausreichend produziert wird. Durch Bakterien im Dickdarm vergärt der Milchzucker, was zu Bauchschmerzen und Blähungen führt.
Fruktose-Intoleranz (Fruktoseunverträglichkeit)
Bei der häufigsten Form der Fruktose-Intoleranz - der sogenannten Fruktosemalabsorption - wird der Fruchtzucker vom Darm langsamer aufgenommen. Dadurch können größere Mengen Fruktose in den Dickdarm gelangen, wo sie von Bakterien zersetzt werden. Diese Form tritt im Erwachsenenalter auf. Selten ist die vererbte Fruktose-Intoleranz, die meistens bereits im Säuglingsalter auftritt.
Bauchschmerzen im Zusammenhang mit Stress
In manchen Fällen sind die Bauchschmerzen chronischer Natur. Sie treten dann unterschiedlich stark auf und können auch schlecht lokalisiert werden. Manchmal bestehen keine organischen Ursachen und werden durch Reizdarm oder Reizmagen hervorgerufen. Meistens besteht in solchen Fällen ein Zusammenhang mit der Psyche. Menschen, die unter chronischen Bauchschmerzen leiden, haben oftmals Stress in der Familie, im Beruf oder im Studium.
Begleitsymptome bei Bauchschmerzen
Manchmal werden Bauchschmerzen von anderen Symptomen begleitet:
Gespannte Bauchdecke: Ist die Bauchdecke stark gespannt und hart, muss untersucht werden, ob dies ein Anzeichen auf einen Herzinfarkt ist. Bestehen zusätzlich starke Schmerzen im Bauch und möchte der Betroffene die Beine beim Liegen anziehen, kann es sich um eine gefährliche Bauchfellentzündung handeln. Ist der Mittelbauch oder der Unterbauch bei Frauen gespannt, kann eine Gebärmutterentzündung vorliegen. Ebenso sind dies mögliche Anzeichen für eine Schwangerschaft, die außerhalb der Gebärmutter liegt oder für Harnverhalten.
Gewichtsabnahme: Falls es bei Bauchschmerzen zu einer Gewichtsabnahme kommt, ist dies in der Regel ein Zeichen für eine ernsthafte Magen-Darm-Krankheit. Sind die Bauchschmerzen im oberen Bauchraum und eher dumpf, könnte dies auf ein Magengeschwür hinweisen. Sind die Schmerzen im Oberbauch stark, kann es im Zusammenhang mit Gewichtsverlust auf eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) hinweisen.
Blähungen: Blähungen im Zusammenhang mit Bauchschmerzen sind oftmals ein Zeichen für eine Verdauungsstörung. Dies kann bei ungewohnten Nahrungsmitteln oder einer Ernährungsumstellung auftreten. Ebenso sorgen einige Lebensmittel für Blähungen. Sind die Blähungen sehr stark, kann dies auch ein Hinweis auf Morbus Crohn, Leberzirrhose oder Reizdarm sein.
Erbrechen und Übelkeit: Wenn Erbrechen und Übelkeit Bauchschmerzen begleiten, ist dies in der Regel ein Zeichen für eine Magen-Darm-Erkrankung. Meistens sind dann Viren oder Bakterien die Verursacher der Infektion.
Durchfall: Bauchschmerzen und Durchfall können bei psychischen Störungen auftreten. Es ist auf jeden Fall vom Hausarzt abklären zu lassen, ob nicht eine Infektion oder Entzündung oder vielleicht auch eine Lebensmittelvergiftung dahinter steckt.
Behandlungsmöglichkeiten bei Bauchschmerzen
Sind die Bauchschmerzen säurebedingt, sollte auf fetthaltige Speisen, Alkohol, Kaffee und Zucker verzichtet werden. Außerdem ist es ratsam, scharfe und saure Kost zu vermeiden. Zudem wirken sich mehrere, kleinere Mahlzeiten positiv aus. Vor dem zu Bett gehen sollte nichts mehr gegessen werden. Regelmäßige Bewegung und Entspannungstraining sorgen für einen psychischen Ausgleich.
Rühren die Bauchschmerzen von einer Laktose-Intoleranz oder Fruchtzuckerunverträglichkeit her, müssen auf die entsprechenden Lebensmittel verzichtet werden. Die Beschwerden können durch die Einnahme des fehlenden Enzyms gelindert werden.
Um leichte Bauchschmerzen zu behandeln, reichen oftmals die bewährten Hausmittel aus. Dazu gehören:
Fencheltee
Kamilletee
Pfefferminztee
geriebener Apfel
Hafer- oder Reisschleimsuppe
Möhrensuppe
Alle Arten von Bauchschmerzen sollten jedoch vom Arzt untersucht werden, um mögliche Krankheiten behandeln zu lassen.