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Schlafstörungen - Ursachen, Symptome und Behandlung

Laut Untersuchungen des Robert Koch Instituts leidet rund ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland an Schlafstörungen. Durch mangelnden Schlaf kommt es zu Konzentrationsproblemen, reduzierter Leistungsfähigkeit und weiteren Folgeproblemen.

Manchmal treten die Schlafstörungen im Zusammenhang mit einer bestimmten Situation auf und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Andere Betroffene leiden dauerhaft an einem gestörten Schlaf.
Ursachen


Schlafstörungen können durch verschiedene Ursachen entstehen. Zu den Einflüssen, die zu gestörtem Schlaf führen können, gehören:

Äußere Faktoren wie Hitze, Lärm, Kälte, Alkohol, Kaffee, Nikotin. Drogen, Medikamente, Schichtarbeit oder eine schlechte Schlafhygiene
Psychische Faktoren wie Stress, Ärger oder eine psychische Krankheit
Genetische Faktoren
Bewegungsstörungen im Schlaf, wie beispielsweise das Restless-Legs-Syndrom
Atemstörungen während des Schlafes, zum Beispiel Schlafapnoe
Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf, wie das Schlafwandeln

Zudem bewirken einige organische Faktoren Schlafstörungen. Dazu zählen unter anderem Schmerzen, Entzündungen, Herz-Kreislaufkrankheiten, Krebs und Hormonstörungen.
Symptome

Die Symptome hängen von der Ursache oder von der Art der Schlafstörung ab. So können beispielsweise nach einem zu hohen Kaffeekonsum oder bei Hitze Einschlafprobleme auftreten. Stress und ungelöste Konflikte lassen die Betroffenen oftmals nicht durchschlafen und in den frühen Morgenstunden aufwachen.
Formen von Schlafstörungen
Schlaflosigkeit (Insomnie)

Die Bezeichnung Insomnie fasst Durchschlaf-und Einschlafstörungen zusammen. Dabei handelt es sich um die Schlafstörungen, die am häufigsten vorkommen. Von einer Einschlafstörung wird dann gesprochen, wenn man länger als dreißig Minuten wach liegt, bevor man einschlafen kann. Wer an einer Durchschlafstörung leidet, wacht nachts auf und kann erst wieder nach einer halben Stunde oder mehr einschlafen. Andere Betroffene von Durchschlafstörungen wachen in den frühen Morgenstunden auf und können nicht mehr weiterschlafen.

Für die Insomnie gibt es weitere Unterteilungen, die sich auf die Ursache beziehen:

Akute Schlaflosigkeit ist eine vorübergehende Insomnie, die mit belastenden Lebenssituationen zusammenhängt. Sobald sich die Situation beruhigt, können die Betroffenen auch wieder normal schlafen. Aus dieser akuten Insomnie kann sich allerdings eine chronische Schlafstörung entwickeln, wenn die schwierigen Umstände länger bestehen bleiben.
Die sekundäre Insomnie wird durch psychische oder körperliche Erkrankungen oder durch Alkohol, Drogen, Medikamenten und Ähnlichem ausgelöst.
Liegt die Ursache für die Schlafstörung im falschen Schlafverhalten und einer Übererregbarkeit, wird von einer psychophysiologischen Schlaflosigkeit gesprochen.
Bei der paradoxen Insomnie - auch Pseudoinsomnie genannt - empfinden die Betroffenen zwar ihren Schlaf als gestört, aber tatsächlich liegt keine Schlafstörung vor.
Die idiopathische Schlaflosigkeit fängt meistens in der Kindheit an. Eine Ursache kann dabei nicht erkannt werden und häufig hängt diese Form von Schlafstörung mit erlerntem Verhalten zusammen.

Gesteigertes Schlafbedürfnis (Hypersomnie)

Bei dieser Schlafstörung können die Betroffenen in der Regel problemlos ein- und durchschlafen. Obwohl sie ausreichend schlafen, leiden sie unter einer übermäßigen Tagesschläfrigkeit oder sie haben das Bedürfnis, länger als zehn Stunden zu schlafen (erhöhtes Schlafbedürfnis). Die Betroffenen fühlen sich dabei über Tag nicht sehr müde und sie würden ihren Schlaf als zufriedenstellend bezeichnen. Leiden sie unter gesundheitlichen Problemen, beziehen sie diese nicht auf ihren Schlaf. Dennoch geht es objektiv gesehen um eine Schlafstörung, wobei es bei der Hypersomnie zwei bedeutende Arten gibt:

Idiopathische Hypersomnie - Bei dieser Hypersomnieform haben die Betroffenen tagsüber einen erhöhten Einschlafdrang. Sie fühlen sich jedoch nicht müde und leiden nachts unter keinen Schlafschwierigkeiten. Halten die Betroffenen einen Mittagsschlaf, fühlen sie sich danach oftmals wie benommen. Die Tagesschläfrigkeit bessert sich also nicht durch ein Nickerchen. Nachts schlafen die Betroffenen länger als normal üblich (mehr als zehn Stunden) und viele haben Aufwachprobleme.
Narkolepsie - Die Narkolepsie tritt in der Regel zwischen dem fünfzehnten und 25sten Lebensjahr auf. Es handelt sich um eine eher seltene chronische Krankheit, die sich durch verschiedene Symptome bemerkbar macht. Zum Beispiel schlafen die Betroffenen tagsüber plötzlich ein. Dies kann auch mitten in einem Gespräch oder in einer geschäftlichen Besprechung passieren.

Ein anderes Symptom ist die sogenannte Kataplexie. Dabei erschlaffen schlagartig verschiedene Muskelpartien, welches durch Emotionen wie Freude, Erinnerungen oder Ärger ausgelöst wird. Lässt die Muskelspannung von einer Sekunde auf die andere in den Beinen nach, können die Betroffenen hinfallen. Während dieser Muskelerschlaffung sind die Betroffenen bei vollem Bewusstsein.

Beim Einschlafen können hypnagoge Halluzinationen auftreten. Der Betroffene nimmt beängstigende und sehr lebendig wirkende Dinge wahr. Dabei fühlt er sich halb wach, kann aber weder diese traumaähnlichen Wahrnehmungen unterbrechen, noch kann er sich bewegen.

Ebenso ist die Narkolepsie von einer Schlafparalyse gekennzeichnet. Während des Aufwachens oder Einschlafens tritt eine Lähmung der Muskeln auf. Die Betroffenen nehmen dies wahr, können sich aber nicht bewegen. Nach kurzer Zeit verschwindet die Lähmung von selbst.

Auffällige Schlafverhalten (Parasomnie)

Bei der Parasomnie muss nicht zwingend der erholsame Effekt des Schlafes beeinträchtigt werden. Durch das auffällige Schlafverhalten können aber andere Probleme auftreten. Zu den typischen Verhaltensauffälligkeiten während des Schlafes gehören Schlafwandeln, Zähneknirschen, Schreien oder Sprechen im Schlaf, starke Kopfbewegungen sowie das um sich schlafen. Betroffene nehmen die Parasomnie in der Regel nicht wahr.
Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (zirkadiane Rhythmusstörungen)

Der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus richtet sich nach den Tages- und Nachtzeiten. Die innere Uhr stellt sich bei Dunkelheit auf Schlaf und bei Helligkeit auf Wachzeiten ein. Dieser Rhythmus wird beispielsweise durch Nachtschicht oder durch eine längere Flugreise gestört.
Bewegungsstörungen im Schlaf

Zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen gehören die unruhigen Beine, Restless-Legs-Syndrom genannt. Die Betroffenen spüren in den Beinen extreme Missempfindungen, die sich erst wieder durch Beinbewegungen bessern. Dadurch entsteht ein Bewegungsdrang, der besonders im Ruhezustand und abends auftritt. Dieser Bewegungsdrang verzögert oder verhindert das Einschlafen.

Eine andere häufig vorkommende Bewegungsstörung im Schlaf ist die Periodic Limb Movement Disorder. Dabei bewegen sich die Gliedmaßen, besonders die Beine, in unregelmäßigen Abständen, sodass es zu einem gestörten Schlafablauf kommt. Die Betroffenen spüren in der Regel nichts von diesen periodischen Bewegungen.
Schlafbezogene Störungen des Atmens

Das vegetative Nervensystem steuert im Schlaf die Atmung. Wird diese Steuerung im Schlaf negativ beeinflusst, kommt es zu Atmungsstörungen. Dies kann unter anderem durch Muskeln im Rachenbereich geschehen, die erschlafft sind. Die Atemstörung wird von Gehirnmechanismen schnell behoben, doch der Schlaf ist kurzzeitig gestört und dies wirkt sich auf das Allgemeinbefinden aus. Es gibt verschiedene schlafbezogene Atemstörungen:

Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom treten kurze Atemstillstände während des Schlafes sowie unregelmäßiges Schnarchen und eine übermäßige Schläfrigkeit auf.
Ähnliche Anzeichen kommen beim zentralen Schlafapnoe-Syndrom vor, doch die Ursachen sind andere.
Beim zentral-alveolären Hypoventilationssyndrom lässt im Schlaf die Lungenbelüftung nach und die Betroffenen haben beim Aufwachen das Gefühl zu ersticken.

Medikamente und Behandlung

Bei Schlafproblemen wird häufig zu Schlafmitteln oder anderen Arzneimitteln gegriffen. Diese Medikamente sind jedoch nicht als Lösung für Schlafstörungen anzusehen und sollten auch nicht länger als wenige Wochen eingenommen werden. Um eine Schlafstörung effektiv behandeln zu können, sollte zunächst nach der Ursache geforscht werden, damit diese therapiert werden kann. Zum Beispiel kann bei Schlafapnoe oder Schnarchen eine Atemmaske verwendet werden, die individuell im Schlaflabor angepasst wird. Auch eine Verhaltenstherapie kann sich bei einigen Schlafstörungen als hilfreich erweisen, wenn die Ursache im seelischen Bereich liegt. Die Behandlung einer Schlafstörung richtet sich somit immer nach der Ursache.

Bei den meisten Schlafstörungen führen simple Maßnahmen zum gesunden Schlaf. Zum Beispiel helfen Entspannungsmethoden oder eine Optimierung der Schlafhygiene.
Gesunde Schlafhygiene

Damit der Schlaf erholsam sein kann, sollten einige Faktoren beachtet werden:

Das Abendessen sollte nicht später als achtzehn Uhr erfolgen und nicht zu üppig sein. Der Schlaf kann gestört sein, wenn später gegessen wird und schwer verdauliche Speisen verzehrt werden.
Koffeinhaltige Getränke sollten das letzte Mal rund fünf Stunden vor dem zu Bett gehen konsumiert werden.
Alkohol mag zwar schläfrig machen, aber alkoholische Getränke führen oftmals zu Durchschlafproblemen.
Sportliche Aktivitäten regen den Kreislauf an und sollten deshalb nicht unbedingt spät abends durchgeführt werden.
Es sollte nur dann schlafen gegangen werden, wenn man sich auch müde fühlt.
Das Schlafzimmer sollte gut gelüftet sein und die Zimmertemperatur sollte maximal achtzehn Grad Celsius betragen. Zudem sollte das Schlafzimmer gut abgedunkelt werden.
Der Mittagsschlaf kann zwar erholsam sein, sollte aber nicht länger als fünfzehn Minuten andauern. Ein ausgedehnter Schlaf über Tag führt zu Einschlafstörungen.
Bei Einschlafproblemen sollte man besser aufstehen und nicht im Bett liegen bleiben. Man kann sich mit etwas anderem beschäftigen, zum Beispiel lesen, um dadurch müder zu werden.
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