Rippenfellentzündung (Pleuritis) - Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Lunge ist mit einer dünnen Gewebeschicht bedeckt, die sich Pleura (Brustfell) nennt. Diese Schicht kleidet zudem die Brusthöhle aus.
Ist das Brustfell (Rippenfell) entzündet, spricht man von einer Pleuritis, die in zwei Formen auftreten kann:
Trockene Rippenfellentzündung
Bei der Pleuritis sicca spüren die Betroffenen einen stechenden Schmerz beim Ein- oder Ausatmen.
Feuchte Rippenfellentzündung
Bei der Pleuritis exsudativa hat sich Flüssigkeit zwischen Lunge und Rippen angesammelt. Je nach Menge der Flüssigkeit leiden die Betroffenen an Atemnot.
Ursachen
Meistens handelt es sich bei der Rippenfellentzündung nicht um eine primäre Erkrankung, sondern um eine sekundäre Krankheit, bei der folgende Grunderkrankungen in Frage kommen:
Ebenso können Erkrankungen der Becken- oder Bauchraumorgane oder Bakterien eine Pleuritis verursachen.
Selten sind Viren für die Rippenfellentzündung verantwortlich. In diesen Fällen wird die Pleuritis meistens durch Herpes-Viren oder das Coxsackie-B-Virus ausgelöst.
Symptome
Die Symptome sind abhängig von der Form der Rippenfellentzündung:
Symptome bei einer trockenen Rippenfellentzündung
Die Hauptsymptome einer trockenen Pleuritis sind stechende Schmerzen im Brustkorb. Diese Schmerzen werden durch Husten und Einatmen verstärkt. Die Betroffenen atmen deshalb oftmals flach, damit die Schmerzen erträglicher sind. Ein weiteres Symptom ist der Reizhusten, jedoch ohne Auswurf.
Ein anderes typisches Symptom ist das sogenannte Pleurareiben, welches nur dann zu hören ist, wenn mit dem Stethoskop untersucht wird. Dieses Geräusch entsteht durch das Aneinanderreiben der entzündeten Brustfellschichten beim Atmen.
Die Symptome der trockenen Rippenfellentzündung verschwinden, wenn diese Form der Pleuritis in die feuchte Rippenfellentzündung übergeht, das heißt, wenn sich Flüssigkeit zwischen Lunge und Rippen angesammelt hat.
Symptome bei einer feuchten Rippenfellentzündung
Die feuchte Pleuritis verursacht in der Regel keine Schmerzen beim Atmen. Zu den typischen Symptomen gehören die Atemnot und ein Druckgefühl in der Brustgegend. Je mehr Flüssigkeit sich angesammelt hat, desto größer ist die Atemnot. In manchen Fällen reizt die Flüssigkeitsansammlung den Nerv des Zwerchfells. Dann spürt der Betroffene Schulterschmerzen.
Aufgrund der Flüssigkeitsansammlung kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Weiterhin wird die feuchte Pleuritis oftmals von Fieber oder einer erhöhten Temperatur begleitet.
Behandlung
Auch die Behandlung richtet sich nach der Form der Rippenfellentzündung. Zudem steht die Grunderkrankung, die zur Pleuritis führte, im Vordergrund der Therapie.
Therapie bei einer trockenen Pleuritis
Bei der trockenen Form besteht das Risiko des Zusammenwachsens des Brustfells aufgrund der flachen Atmung. Deshalb ist es wichtig, dass trotz Schmerzen tief durchgeatmet wird. Die Therapie beinhaltet in der Regel Atemgymnastik, durch die für eine ausreichende Lungenbewegung gesorgt wird. Außerdem werden Schmerzmittel verabreicht, um die Atembeschwerden zu reduzieren. Gegen den Husten werden Antitussiva (Arzneimittel, die den Husten lindern) verschrieben. Betroffene sollten Bettruhe einhalten, bis die Behandlung abgeschlossen ist.
Therapie bei einer feuchten Pleuritis
Bei der feuchten Rippenfellentzündung stehen folgende Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:
Bei starker Atemnot wird eine sogenannte Pleurapunktion angewendet. Dabei punktiert der Arzt das Brustfell und zieht dabei Flüssigkeit heraus.
Bleibt der Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung) bestehen oder entwickelt sich im Brustfell aufgrund einer bakteriellen Infektion eine Eiteransammlung, führt der Arzt mit Hilfe einer Nadel ein Gummirohr in die Flüssigkeitsansammlung ein. Dadurch können sowohl Pleuraflüssigkeit als auch andere Sekrete abgesaugt werden. Mit dieser Methode ist es ebenso möglich, das Brustfell mit Antibiotika auszuspülen oder Medikamente einzuführen.
Sollte es im Verlauf der Pleuritis zu einer Verwachsung von Lungenfell und Rippenfell kommen, wird meistens ein operativer Eingriff notwendig, damit die Lungenfunktion wiederhergestellt werden kann.