Johanniskraut - eine Pflanze, in der die Kraft der Sonne steckt. Benannt ist dieses Heilkraut nach dem Johannitag (24. Juni), an welchem zur Sommersonnenwende traditionell Feuer entfacht werden.
Sie sind ein Symbol für die Sonne, genau wie das Johanniskraut. Nach alten Bräuchen schützt es, geerntet in der Johannisnacht, vor bösen Geistern und Krankheiten, doch in dieser Pflanze steckt mehr als nur Aberglaube - Johanniskraut ist moderne Medizin und gehört zu einen der am besten erforschten Heilpflanzen. So ist des das wohl bekannteste und wirksamste pflanzliche Medikament gegen Depressionen. Es existieren zahlreiche Studien, die einen Effekt im Vergleich zu Placebo und im Vergleich zu chemisch-synthetischen Präparaten belegen. Von Vorteil ist die Nebenwirkungsarmut der Johanniskrautbehandlung, vor Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme blutverdünnender Medikamente oder der Antibabypille sei jedoch gewarnt. Auch aufgrund dieser Wechselwirkungen sollten Sie vor der Einnahme des Heilkrauts in jedem Falle mit Ihrem Arzt gesprochen haben.
Alternative Bezeichnungen
Das zu den Hartheugewächsen gehörende Johanniskraut ist vor allem in Europa, aber auch in Nordafrika und Westasien zu finden. In Ostasien, Australien, Nord- und Südamerika ist das sogenannte Hexenkraut nicht heimisch, es wurde durch Menschenhand in diese Regionen eingeschleppt. Man findet es in tiefen bis mittleren Höhenlagen und dort vorzugsweise auf trockenen Wiesen, an Weg- und Waldrändern, in Heidegebieten und Brachäckern. Aufgrund seiner Verwendung als Heilpflanze wird das Johanniskraut auch landwirtschaftlich angebaut.
Anwendungsgebiete
Depressive Verstimmungen (leichte bis mittelschwere Depressionen), Winterdepressionen, nervös bedingte Unruhezustände, Angststörungen, Wunden, spröde Haut, Verbrennungen ersten Grades, Blutergüsse, Muskelrisse
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Hyperforin, Hypericin und Pseudohypericin, Flavonoide, Rutin, Gerbstoffe
Wirkung
Die Kraft der Sonne lässt sich am besten in der dunklen Jahreszeit anwenden: Das Johanniskraut ist eine beliebte Abhilfe, wenn sich die Auswirkungen des Winters durch Stimmungsschwankungen, Unlust, Abgespanntheit und Melancholie äußern. Johanniskraut kann bei Depressionen unter Umständen chemische Medikamente ersetzen. Es wirkt auf erstaunlich ähnliche Weise wie chemische Antidepressiva, indem es die Konzentration von Neurotransmittern im Gehirn verändert. Diese Veränderung führt zu einer Stimmungsaufhellung. Der wichtigste Bestandteil des Johanniskrauts, der Wirkstoff Hyperforin, sorgt dafür, dass die Produktion von Serotonin und anderen Botenstoffen ansteigt und erzielt damit gleiche Effekte wie klassische Antidepressiva - aber größtenteils ohne deren Nebenwirkungen. Dies bewirkt eine Regulierung des gestörten Nervenstoffwechsels.
Aber nicht nur der Stimmung hilft das Johanniskraut auf die Sprünge: Werden die Blüten zerrieben, tritt roter Saft aus. Dieser wird als sogenanntes Rotöl medizinisch genutzt. Die Farbe des Öls gibt der Heilpflanze die Beinamen Blutkraut oder Herrgottsblut. Angewandt wird das Rotöl vor allem innerlich bei Magen-Darm-Problemen. Äußerlich kommt es bei Entzündungen, kleinen Wunden, Prellungen, Rheuma und Gelenkschmerzen. Das Öl aus der Johanniskrautblüte lindert Muskelverspannungen und verbessert die Durchblutung. Auch antientzündliche und antibakterielle Wirkungen werden dem Johanniskrautöl aufgrund seiner Inhaltsstoffe zugesprochen.
Johanniskraut ist nebenwirkungsarm, seine gute Verträglichkeit ist herausragend. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten. So ist ein Sonnenbad unter freiem Himmel oder im Solarium nach Einnahme des Johanniskrauts tabu, da Hautentzündungen, allergische Reaktionen und Blasenbildungen die Folge desselben sein können. Für seine Wechselwirkungen ist das
Anwendungsformen
Bei leichten Verstimmungen, Stimmungsschwankungen kann die gelb blühende Pflanze schon in geringen Dosen aus der Drogerie helfen. Dort können sie Präparate in Tabletten- oder Kapselform erwerben. Aber auch als Teezubereitung kann sich das Johanniskraut als eine wahre Seelenkur erweisen. Achten Sie jedoch darauf, nicht mehr als drei Tassen des Heilkrauts am Tag zu trinken.
Bei mittelschweren Depressionen ist eine höhere Dosierung zu empfehlen. Allgemein muss bei der Behandlung depressiver Erkrankungen darauf geachtet werden, dass die Dosierung des Johanniskrauts hoch genug ist: mindestens 300 Milligramm, bei mittelschweren Depressionen bis zu 900 Milligramm. Hochdosierte Präparate gibt es nicht in Drogerien oder Reformhäusern, sondern nur in Apotheken zu kaufen. Gedulden Sie sich in jedem Fall ein wenig: Erste Wirkungen des Johanniskrauts stellen sich erst nach einigen Wochen ein.
Das Rotöl kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Zur äußerlichen Anwendung bei Prellungen, Muskelverspannungen usw. (siehe Wirkung) wird das Rotöl sanft in die betroffenen Hautstellen einmassiert. Innerlich wird das Rotöl meist in Form von sogenannten Johanniskraut-Rotöl-Kapseln eingenommen. Aber auch eine direkte Einnahme des Rotöls wird empfohlen. Hierbei sollte die Dosis von einem Teelöffel täglich nicht maximiert werden und die Einnahme vor einer warmen Mahlzeit erfolgen.
Warnhinweise
Da Johanniskraut wie ein chemisch-synthetisches Medikament wirkt, sollte vor der Einnahme unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Nebenwirkungen können vor allem durch Sonneneinstrahlung nach Einnahme des Heilkrauts, Wechselwirkungen vor allem in Kombination mit blutverdünnenden Medikamenten oder der Antibabypille auftreten.