Mit dem Rauchen aufhören - Ausführlicher Ratgeber zum Thema Rauchentwöhnung
Liebe Leser,
indem Sie zu diesem Ratgeber gegriffen haben, beweisen Sie den Wunsch, mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Zumindest haben Sie schon darüber nachgedacht und sicherlich sind Ihnen Fragen wie diese durch den Kopf gegangen: "Warum habe ich eigentlich angefangen zu rauchen?” und "Wieso fällt es mir so schwer, damit aufzuhören?”.
Rauchen war vor einigen Jahren noch cool. Raucher gehörten zum Kreis der trendigen Menschen, die angesagt waren. Heute hat sich die Einstellung geändert. Rauchen ist nicht mehr in Mode und das Nichtraucherschutzgesetz beweist, dass der Großteil der Bevölkerung dem blauen Dunst aus dem Weg gehen möchte. Jedoch ist es für Raucher meistens nicht so einfach, die gesundheitsschädliche Gewohnheit abzulegen - zumal eine Nikotinsucht besteht. Dennoch ist es möglich, dem Laster ein Ende zu setzen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie vom Raucher zum Nichtraucher werden und dabei sogar Freude empfinden können.
Gesundheitliche Auswirkung vom Tabakrauchen
Rauchen bringt ein hohes Risiko mit sich, Diabetes Typ2, Krebs, Herz-Kreislaufstörungen oder Atemwegserkrankungen zu bekommen. Mehr als neunzig Prozent der Fälle von Lungenkrebs sind die Folge vom Rauchen. Tabakrauchen schädigt fast alle Organe und das Leben eines Rauchers verkürzt sich um rund zehn Jahre. Jeder zweite Raucher, der regelmäßig Tabak konsumiert, stirbt an den Gesundheitsschäden dieser Angewohnheit.
Meistens ist in den ersten Jahren noch nicht viel zu spüren. Der Raucher merkt vielleicht, dass er oftmals kalte Hände und Füße hat und dies ist bereits ein Zeichen für verengte Blutgefäße. Ein Blick in den Spiegel verrät die mangelnde Durchblutung, die sich durch eine frühere Hautalterung zeigt. Die Atemfunktion nimmt im Laufe der Zeit ab. Zunächst werden sportliche Betätigungen von Atembeschwerden begleitet. Später fällt das Atmen schon beim Spaziergang oder beim Treppensteigen schwer. Aus dem Raucherhusten entwickelt sich nicht selten eine chronische Bronchitis (COPD). Wunden heilen schlechter ab und die Sehkraft reduziert sich. Allergien entstehen oder verschlimmern sich, da der Körper ständig mit Giftstoffen versorgt wird. Die verheerenden Folgen vom Rauchen können das sogenannte Raucherbein sein, sowie Kehlkopfkrebs, Lungenkrebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Die positive Wirkung auf die Gesundheit beginnt sofort mit dem Tag des Aufhörens von Tabakrauchen.
Wenn schwangere Frauen rauchen
Jeder Frau dürfte bekannt sein, dass Rauchen in der Schwangerschaft schädlich ist. Trotzdem gibt es Schwangere, die nicht an die Folgen für ihr ungeborenes Kind durch die Giftstoffe im Tabakrauch nachdenken.
Die Plazenta wird durch das Inhalieren von Tabakrauch schlechter durchblutet. Dadurch erhält der Embryo nicht genügend Nährstoffe. Es kommt häufiger zu Fehl- , Früh- und Todgeburten, wenn die werdende Mutter raucht. Auch der plötzliche Kindstod kann eine Folge vom Rauchen sein. Weiterhin kann sich die geistige Entwicklung des Kindes verzögern. Asthma, Allergien und Diabetes sind ebenfalls mögliche Folgen des Rauchens in der Schwangerschaft.
10 gute Gründe, um mit dem Rauchen aufzuhören
Die Atemfunktion verbessert sich
Raucherhusten verschwindet
Mehr Kondition
Gesteigerte Konzentrationsfähigkeit
Jünger wirkende Haut
Geruchs- und Geschmacksnerven regenerieren sich
Wohnung und Kleidung riechen frischer
Keine gelben Zähne und Finger
Mehr Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitmenschen (Passivrauchen)
Mehr Geld im Spartopf
Nikotinsucht und Entzugserscheinungen
Was zunächst als lässige Eigenschaft begann, entwickelt sich mit der Zeit zu einer Sucht, die ähnliche Voraussetzungen hat, wie eine Alkohol- oder Rauschmittelsucht. Der Unterschied ist nur darin zusehen, dass es zu keiner Persönlichkeitsveränderung durch Rauchen kommt. Ansonsten gewöhnt sich der Körper an das Gift Nikotin und verlangt immer mehr von diesem Suchtstoff. Auch wenn der Raucher nicht gerne zugibt, dass er süchtig ist, so wird er es an zittrigen Händen, Konzentrationsproblemen oder Nervosität merken. Die Zeit zwischen den einzelnen Zigaretten wird mit der Zeit immer kürzer. Der Körper verlangt nach dem nächsten Nikotinschub und benötigt immer größere Tagesmengen. Der Raucher wird seine Sucht auch daran erkennen können, dass er gedanklich oft schon bei der nächsten Zigarette ist, obwohl er die vorige erst im Aschenbecher ausgedrückt hat. Vor allem in Situationen, in denen nicht geraucht werden darf, wird das Verlangen so stark, dass der Raucher glaubt, es nicht aushalten zu können.
Diese Sucht oder die Angst vor Entzugserscheinungen macht es den meisten Rauchern schwer, sich das Tabakrauchen abzugewöhnen.
Zu den Entzugserscheinungen zählen:
Nervosität
Stimmungsschwankungen
Gereiztheit
Heißhungerattacken
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Schwitzen
Die Stärke der Entzugserscheinungen ist individuell verschieden und wird auch unterschiedlich empfunden. Falls die Symptome zu stark sind, können Hilfsmittel die Raucherentwöhnung unterstützen.
Hilfsmittel als Unterstützung um sich das Rauchen abzugewöhnen
Mit der E-Zigarette das Rauchen abgewöhnen
Bei der elektronischen Zigarette wird kein Tabak verbrannt, sondern Flüssigkeit in Wasserdampf umgewandelt. Dieser Dampf wird inhaliert. Die Flüssigkeiten sind mit drei verschiedenen Nikotin-Dosierungen zu bekommen. Auch bei diesem Hilfsmittel...
Mit Hilfe von Akupunktur mit dem Rauchen aufhören
Die Akupunktur gehört zur TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Dabei werden bestimmte Energiepunkte (Meridiane) des Körpers mit feinen Nadeln aktiviert. Die Akupunktur wird häufig eingesetzt, um die Entzugserscheinungen bei der Raucherentwöhnung...
Nichtraucherpille Champix
In der Nichtraucherpille Champix, die 2007 in der Schweiz und in Deutschland zugelassen wurde, ist der Wirkstoff Vareniclin enthalten. Beim Tabakrauchen wirkt das Nikotin auf die Nervenzellen im Gehirn ein....
Nichtraucherpille Zyban
In der Nichtraucherpille Zyban ist der Wirkstoff Amfebutamon (Bupropion) enthalten, der gegen Depressionen eingesetzt wird. Bei der Behandlung von depressiven Menschen mit Zyban wurde durch Zufall festgestellt, dass die Patienten,...
Nikotinkaugummi
Die Kaugummis sind ebenfalls ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Sie werden jedoch nicht wie die Pflaster für die dauerhafte Nikotinversorgung eingesetzt, sondern dann genommen, wenn die Lust auf eine...
Nikotinlutschpastillen
Nikotin-Pastillen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie werden nicht gekaut, sondern unter die Zunge gelegt. Die Pastille löst sich auf diese Weise langsam auf und setzt Nikotin frei. Diese...
Nikotinpflaster
In diesen Pflastern ist Nikotin enthalten, welches an den Körper abgegeben wird. Die Pflaster sind in der Apotheke rezeptfrei zu kaufen. Dabei wird das Nikotinpflaster als Ersatz für die Zigarette...
Süßholzwurzel und Kalmuswurzel
Süßholz wird als Ersatz zur Zigarette genommen, wenn die Lust auf das Rauchen stark ist. Dabei wird auf der Wurzel des Süßholzes gekaut, welche einen süßlichen Geschmack besitzt. Der Geschmack...
Kräuterzigaretten
Einige Kräuter eignen sich zum Rauchen, wobei sich in diesen Zigaretten zwar kein Nikotin, aber Teer befindet. Als gesund sind Kräuterzigaretten demnach nicht zu bezeichnen. Sie können aber dabei helfen,...
Sofort aufhören zu Rauchen oder schrittweise Rauchentwöhnung?
Da jeder Mensch verschieden ist, muss sich jeder Raucher für die Methode entscheiden, die seinem Charakter entspricht. Wer grundsätzlich bei Veränderungen förmlich ins kalte Wasser springen muss, um seine Wünsche in die Tat umzusetzen, der sollte sich dafür entscheiden, von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören. Wer die Entzugserscheinungen befürchtet, der kann schrittweise die Nikotinzufuhr reduzieren. Bei beiden Methoden ist jedoch eins notwendig: der eigene Wille Nichtraucher zu werden. Dazu gehört eine innere Motivation, um das Ziel zu erreichen.
Alte Gewohnheiten durch neue ersetzen
Die eine Hürde bei der Rauchentwöhnung ist die Nikotinsucht, die es zu überwinden gilt. Die andere Hürde ist die Gewohnheit des Rauchens. Im Laufe der Jahre sind einige Situationen bei einem Raucher fest mit der Zigarette verankert. Es wird geraucht, wenn es gemütlich ist oder wenn Stress bewältigt werden muss. Einige Raucher bekommen sofort nach dem Essen oder bei der Tasse Kaffee Lust auf eine Zigarette und die nächsten wollen mit dem Tabakkonsum ihre Langeweile vertreiben. Manche Zigarettenraucher versuchen mittels Rauchen ihr Körpergewicht zu halten. Wie bei allen Gewohnheiten werden diese Verhalten in Kombination mit gewissen Situationen im Unterbewusstsein abgespeichert. Anhand eines Beispiels wird deutlich, wie diese Abläufe mit der Zeit automatisiert werden:
Ein Raucher griff während einer beruflichen stressigen Zeit oft zur Zigarette, um sich zu beruhigen und sich eine Pause von den stressfördernden Gedanken zu gönnen. Das Unterbewusstsein lernte: Stress = Zigarette. Dieser Raucher griff auch weiterhin zur Zigarette, wenn Stress auf ihn zukam. Mittlerweile war dieser Stress nicht mehr nur an den Beruf gekoppelt, sondern auch an den privaten Bereich. Sobald er innerlich nervös wurde und Probleme zu lösen hatte, griff die Hand automatisch nach der Zigarettenschachtel.
Das ist wie beim Autofahren: Zuerst denkt der Neuling hinter dem Steuer noch über jeden Griff und jede Handlung nach. Hat er sich einmal an das Autofahren gewöhnt, laufen die Handlungen automatisch ab.
Wer sich nun das Rauchen abgewöhnen möchte, muss sich neue Motivationen überlegen. In der ersten Zeit erscheint das Ablegen der bisher geliebten Gewohnheit als schwierig. Gewohnheiten - auch wenn sie negativ und gesundheitsschädlich sind - stellen eine gewisse Form von Sicherheit dar. Neues bringt immer erst auch Unsicherheit und manchmal ebenso Nervosität mit sich. Allerdings hilft es sich bewusst zu machen, dass ein Mensch in der Lage ist, sich Gewohnheiten anzutrainieren und ebenso in der Lage ist, neue Gewohnheiten einzuüben.
Schreiben Sie sich auf, welche Vorteile Sie genießen werden, wenn Sie nicht mehr rauchen. Machen Sie sich bewusst, wie gut Sie sich fühlen werden und hängen Sie sich diese Liste an einen Platz, den Sie mehrmals täglich anschauen. Falls Sie eher durch Schocknachrichten zu Veränderungen motiviert werden, schreiben Sie sich die Folgen des Zigarettenrauchens auf. Notieren Sie die Gesundheitsschäden und Risiken, die durch Rauchen entstehen können und hängen Sie sich diesen Zettel so auf, dass Sie immer wieder daran erinnert werden.
Visionieren gehört zum Alltag jedes erfolgreichen Menschen dazu. Nehmen Sie sich also täglich mindestens fünfzehn bis dreißig Minuten Zeit zum Tagträumen. Schließen Sie die Augen und stellen sich vor, wie Sie demnächst freier atmen können und Spaziergänge und andere körperliche Betätigungen leicht und locker ausführen. Stellen Sie sich bildlich vor, wie sich Ihr Hautbild verbessert und Ihre Zähne weißer wirken. Denken Sie daran, dass Mahlzeiten intensiver und besser schmecken werden und Ihre Wohnung und Kleider frisch duften.
Durch dieses tägliche Visionieren wird das Unterbewusstsein gefüttert. Das Unterbewusstsein kann nicht zwischen Realität und Traum unterscheiden. Mit der Zeit ist das Unterbewusstsein überzeugt, zu einem Nichtraucher zu gehören. Dementsprechend werden Sie handeln und immer weniger an das Rauchen denken.
Legen Sie sich einen Kalender zu und streichen Sie jeden rauchfreien Tag an. Nun legen Sie sich Belohnungstage fest. Zum Beispiel dürfen Sie sich nach jedem erneuten rauchfreien Monat etwas Besonderes gönnen.
Werfen Sie täglich das Geld, das Sie sonst für den Kauf von Zigaretten benötigt haben, in eine Spardose. Überlegen Sie - vielleicht gemeinsam mit Ihrer Partnerin/ Ihrem Partner - was Sie am Ende eines rauchfreien Jahres mit diesem ersparten Geld anfangen werden. Dieses Ziel binden Sie in Ihr tägliches Visionieren ein.
Nun kommen wir zu den kleinen, täglichen Gewohnheiten. Zum Beispiel haben Sie sich angewöhnt, morgens zu Ihrer ersten Tasse Kaffee eine Zigarette zu rauchen. Verbannen Sie zunächst alle Utensilien, die mit dem Rauchen zusammenhängen, aus Ihrer Wohnung. Es wird also kein Aschenbecher auf dem Tisch stehen, wenn Sie morgens Ihren Kaffee trinken. Falls Ihre Partnerin/ Ihr Partner weiter rauchen möchte, so halten Sie neue Absprachen, damit Sie sich an Ihren Plan halten können. Gewöhnen Sie sich nun an, zu Ihrem Kaffee einen Apfel oder anderes Obst zu essen. Nehmen Sie Ihren Morgenkaffee an einem anderen Platz als üblich ein. Fällt Ihnen das Verzichten auf die Zigarette zu Beginn sehr schwer, gewöhnen Sie sich ein ganz neues Morgenritual an. Beispielsweise gehen Sie direkt nach dem Aufstehen eine Runde um den Block oder üben einen Sport aus. Das Wichtige ist, die Gewohnheit zu durchbrechen. Dazu können Sie am Anfang auch die oben genannten Hilfsmittel einsetzen, wenn die Entzugserscheinungen zu stark sein sollten.
Der Gedanke, dass Zigaretten Stress abbauen, stellt sich im Zuge der Raucherentwöhnung als falsch heraus. Wenn Sie eine längere Zeit Nichtraucher sind bemerken Sie, dass Tabakkonsum eine Stress-Situation eher verstärkt. Trainieren Sie sich neue Gewohnheiten an, um Stress besser zu kompensieren. Hilfreich sind Entspannungsmethoden wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Sie können sich ebenso angewöhnen, sich bei Stress erst einmal zurückzuziehen und sich einige Minuten Ruhe zu gönnen.
Affirmationen sind ein weiteres Mittel, um Unterstützung in der Phase der Raucherentwöhnung zu finden. Affirmationen sind positive Glaubenssätze. Schreiben Sie sich zum Beispiel auf einen Zettel: "Ich bin Nichtraucher und genieße das freie Atmen!” oder "Ich fühle eine innere Ruhe und Gelassenheit!”
Diese Zettel lesen Sie sich mehrmals täglich durch oder Sie sprechen diese Sätze laut aus. Formulieren Sie diese Glaubenssätze so, dass Sie zu Ihnen passen und immer in der Gegenwartsform. Wie oben bereits schon erwähnt nimmt das Unterbewusstsein diese Sätze als bare Münze und setzt Handlungen in Gang, die Sie Ihrem Ziel näherbringen.
Was, wenn die Rauchlust hochkommt und Sie ihr kaum widerstehen können?
Wenn die Lust auf eine Zigarette aufkommt, können Sie entweder zu einem der Hilfsmittel (Kaugummi, E-Zigarette und ähnliches) greifen oder Sie verlassen sofort die Situation. Kommen Sie in Bewegung. Beispielsweise hatten Sie einen stressigen Morgen und erholen sich bei einem Kaffee von der Hektik. Der Gedanke: ‘Jetzt eine Zigarette!’ wird mächtiger. Um den Gedankenkreislauf zu beenden, stehen Sie auf und gehen Sie kurz aus dem Raum. Schauen Sie sich Ihre Affirmation oder Ihre Liste mit den Vorteilen oder Risiken an und denken Sie an die bevorstehende Belohnung, die sie sich nach einer gewissen rauchfreien Zeit erlauben dürfen. Falls es doch einmal zu einem Ausrutscher kommt, sehen Sie es als Prüfstein an: Es zeigt Ihnen, an welchem Punkt Sie noch lernen und üben müssen.